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Hauptcharaktere
 

Dr. Thomas Zedekiah McNamara (49) ist vorsitzender Richter am obersten Strafgerichtshof von New York City und ein perfektionistischer Jurist, der sich als Hüter der Gerechtigkeit sieht. Christliche Werte sind ihm heilig, Erfolg im Leben sieht er als Segen Gottes für Leistungsbereitschaft und Engagement. Deshalb ist er auch spinnefeind mit seinem Bruder...

 

 

Jeremiah David McNamara (45), der vor zehn Jahren nach Venezuela ausgewandert ist und sich dort einen kleinen Bootsverleih aufgebaut hat. Mit dem ganzen christlichen "Quatsch" will er nichts mehr zu tun haben, wurde Religion doch nur dazu benutzt, um Druck auszuüben. Leistung und Erfolg sind für ihn zweitrangig, er möchte einfach nur sein Leben genießen. Dass er und Thomas sich mal zusammentun könnten, scheint unmöglich. Doch manchmal sorgt eine Krisensituation für erstaunliche Konstellationen, die aber nicht automatisch problemfrei sind, im Gegenteil...

 

Dr. Lisa Reinhards (31), eine deutsche Ärztin, die im Dschungel Venezuelas lebt. Sie wuchs zu DDR-Zeiten in einer Kleinstadt auf und war eine überzeugte Kommunistin. Nach dem Mauerfall bekam sie durch eine Kommilitonin Zugang zu der von ihr so verachteten christlichen Religion. Das führte bei ihr zu einem Wendepunkt. Lisas Lebens- und Glaubenseinstellung ist beseelt von Verantwortungsgefühl und gleichzeitig von großer Gelassenheit.

 

An dieser Stelle sei noch gesagt, dass man nicht denken soll, Jeremiah würde durch die Begegnung mit Lisa Reinhards mal eben so ganz schnell Christ. Es besteht nämlich ein großer Unterschied zwischen den beiden Personen. Lisa war nur verärgert über christliche Inhalte, über das Christentum als religiöse Weltanschauung. Es hat ihr aber nie ein Christ persönlich geschadet. Im Gegensatz zu Jeremiah. Christen in seinem Umfeld, ganz besonders Vater und Bruder, haben ihn in vorgeschriebene Bahnen gepresst. Er konnte damit nichts anfangen, und als er sich dagegen wehrte, wurde er drangsaliert, und man hat ihm den Mund verboten. Wenn jemand so eine Erfahrung gemacht hat, ist es für ihn sehr, sehr schwierig, sich überhaupt wieder mit solchen Themen zu beschäftigen. Man bedenke nur einmal, wie sich jemand fühlt, wenn Gott als unser himmlischer Vater bezeichnet wird und der irdische Vater ein Tyrann ist...

Und es bestehen noch weitere Unterschiede zwischen den beiden Personen. Lisa wuchs in einem atheistischen Staat (DDR) auf und lernte erst im Erwachsenenalter etwas über biblische Themen und konfessionelle Werte. Die Leute, die ihr das vermittelten, waren Erwachsene und damit gleichberechtigte Partner. Jeremiah wuchs in einem Land (USA) auf, das zwar eine strikte Trennung von Kirche und Staat umsetzt, aber trotzdem christliche Inhalte als hohes Gut ansieht. Die Leute, die ihm etwas über biblische Themen vermittelten, waren Erwachsene, und er war ein Kind. Sie hatten also Macht über ihn.

Es wäre falsch zu behaupten, dass sich mir gegenüber Christen immer fair und vorbildlich benommen hätten. Sehr entscheidend sind aber Erfahrungen, die man in der Kindheit und Jugend macht. Kinder spüren sofort, ob eine Person authentisch ist oder nicht. In diesem Sinne gilt ein besonderer Dank meinen Eltern, die mich bezüglich christlicher Inhalte nie unter Druck gesetzt haben und immer wollten, dass ich mir über biblischen Themen eine eigene Meinung bilde. Genauso wichtig sind auch Vorbilder außerhalb des Elternhauses. So gilt ferner ein besonderer Dank den Frauen und Männern, die wir damals als Sonntagschultanten und -onkel bezeichneten, also Christen, die den Kindergottesdienst gestaltet haben sowie Erhard Mayland, dem Leiter einer Wermelskirchener Jugendgruppe ("Freitagskreis") und meiner Taufpatin Ursula Soltau.