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Über mich
 

 

 

Ich bin Jahrgang 1969, gelernte Bankkauffrau, habe ein Gaststudium der Theologie absolviert und arbeite seit einigen Jahren als selbstständige Fotografin.

Seit meiner Kindheit gilt eine meiner großen Leidenschaften dem Geschichten erfinden. Zunächst klingt das ziemlich banal. Geschichten erfinden... das ist doch nichts besonderes und schon gar nichts wissenschaftliches.

Meine Freundin Ariane, die sich auf internationalem Businessparkett bewegt, schickte mir vor einigen Jahren einen erstaunlichen Artikel. Dort wurde berichtet, dass noch heute ca. 80 % der Wissensvermittlung durch Geschichtenerzählen geschieht. Der Grund hierfür: Eine Geschichte kann man sich besser merken als trockene Fakten und Zahlen. Und man kann sich auch besser mit einem Thema identifizieren. Sehr gut prägen sich auch Vergleiche ein und machen eine Sache plastischer z. B. weich wie Butter oder hart wie Stahl. Oder... Harrison Ford und Jesus von Nazareth sind Berufskollegen. Blödsinn, denn Jesus war nie Schauspieler. Stimmt, aber bevor Jesus berühmt wurde, war er Schreiner, und bevor Harrison Ford berühmt wurde, war er auch Schreiner. Werden Sie jetzt, wenn Sie einen der beiden Namen hören, automatisch an den anderen denken?

Wie spannend eine Geschichte ist, hängt sehr stark von der Sprache ab. Und Sprache, vor allem die deutsche Sprache, fasziniert mich sehr. Sprache löst Emotionen aus. Sprache kann uns motivieren, eine Herausforderung anzunehmen, Sprache kann uns glücklich machen z. B., weil wir gelobt werden. Sprache kann aber auch vernichtend sein, wenn wir beleidigt werden, wenn man uns schlechtredet. Was für ein interessantes Wort, dieses "schlechtredet". Wir haben Dinge nicht schlecht gemacht, dennoch kann man das Ergebnis schlechtreden. Und im umgekehrten Fall kann man Dinge auch schönreden, sehr beliebt in der Werbung.

Sprache kann sehr überraschend sein, wenn wir Tatsachen von einem anderen Standpunkt aus betrachten... wie war das noch mit den beiden Schreinern? Hätte ich den einen als Zimmermann bezeichnet, wären Sie vielleicht nicht so verblüfft gewesen. Interessant ist auch, dass es im Englischen nur die Bezeichnung "carpenter" gibt, während im Deutschen drei Begriffe zur Auswahl stehen, und zwar Zimmermann, Schreiner und Tischler.

Noch spannender wird es, wenn ein Wort doppeldeutig ist (Schloss und Schloss) oder sehr unterschiedliche Bedeutungen hat. So hat das englische Verb "act" die Bedeutung von "handeln, reagieren, jemanden vertreten, sich benehmen und schauspielern", um nur ein paar zu nennen. Das führt oft dazu, dass wir Informationen falsch bewerten, falsche Schlüsse ziehen. Manchmal ist das auch absolut gewollt, z. B. um zu vermeiden, dass man den anderen anlügt. Und Sie werden in meinem Roman einige sehr amüsante Beispiele davon finden.